Initiative i294: Europaweite Stilllegung von Kernkraftwerken sowie Forschungsförderung im Bereich Energiegewinnung aus Kernfusion
 Ja: 44 (73%) · Enthaltung: 11 · Nein: 16 (27%) · Angenommen
Letzter Entwurf vom 22.08.2012 um 19:12 Uhr · Quelltext

Antrag:

Die PPÖ soll sich gegen die Gewinnung elektrischer Energie in Kernkraftwerken (Spaltungsreaktoren) sowie für eine Intensivierung der Forschungsförderung im Bereich der friedlichen Energiegewinnung aus dem Prozess der Kernfusion einsetzen.

Erläuterung:

Am 1. Landesparteitag der PPÖ-NÖ (St. Pölten, 15.8.2012) wurde beschlossen, das sich diese grundsätzlich gegen Kernenergie ausspricht. Der vorliegende Antrag stellt eine Erweiterung dieses Beschlusses dar, sowohl inhaltlich als auch bezüglich der Kompetenzen von Landes- auf Bundesebene.
Ereignisse weiter zurückliegender sowie der jüngeren Vergangenheit haben immer wieder die inhärenten Gefahren von Kernkraftwerken aufgezeigt, wie beispielsweise Three Mile Island, Tschernobyl oder Fukushima, um nur drei der bekanntesten und folgenschwersten zu nennen. Weiters ist die Problematik der Entsorgung und Endlagerung der radioaktiven Abfallprodukte in keiner Weise gelöst. Im Hinblick auf die Lebensqualität nachfolgender Generationen sollte unsere Gesellschaft so rasch wie nur möglich auf den Betrieb konventionaller Kernkraftwerke verzichten.
Da jedoch auch die Nutzung fossiler Energieträger auf Grund der dabei entstehenden Emissionen (Treibhausgase, Klimaerwärmung) mit massiven negativen Auswirkungen auf die Umwelt und damit die Lebensqualität auf unserem Planeten in den kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten verbunden ist, muss die Forschung auf dem Gebiet der Kernfusion vorangetrieben werden. Die erneuerbaren Energiequellen (Wasserkraft, Wind- und Solarenergie, Geothermie, etc.) stellen zweifelsfrei einen wesentlichen Anteil im Energieportfolio eines jeden Staates dar, werden dem weiter steigenden Energiebedarf alleine jedoch nicht gerecht werden können. Die zusätzlich benötigte Energie könnte in Zukunft aus Kernfusions-Kraftwerken stammen. Im Gegensatz zur Kernspaltung bleiben dabei kaum Abfallproukte zurück, darüberhinaus kann aus Fusionsreaktionen ungleich mehr Energie gewonnen werden.
Die PPÖ möge sich daher neben der Stilllegung möglichst aller konventioneller Kernkraftwerke im europäischen Raum für eine Intensivierung der Forschung im Bereich der Kernfusion einsetzen. Österreich soll im Rahmen seiner Möglichkeiten auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle einnehmen, um in Zukunft größtmöglichen Nutzen aus dieser vergleichsweise umweltfreundlichen und unerschöpflichen Energiequelle ziehen zu können.