Initiative i4701: Netzwerk gentechnikfreier Regionen (Programmpunkt der PPde angepasst)
 Ja: 29 (76%) · Enthaltung: 22 · Nein: 9 (24%) · Nicht angenommen (Rang 2)
Diese Initiative
 
 
16(12+4)27(19+8)
 
 
kein solcher Programmpunkt
Diese Initiative
 
 
35(23+12)16(10+6)
 
 
Keine grundsätzliche Ablehnung von "Grüner Gentechnik"
Letzter Entwurf vom 11.02.2014 um 13:41 Uhr · Quelltext

Antrag

Landwirtschaft

Netzwerk gentechnikfreier Regionen

In der Charta von Florenz bekennen sich Regionen verschiedener europäischer Staaten dazu, gentechnisch veränderte Pflanzen nicht für den Anbau im Freiland zuzulassen und für die Landwirtschaft insgesamt abzulehnen.

Wir befürworten die erfolgte Unterzeichnung der Charta von Florenz durch alle österreichischen Bundesländer und fordern die Stärkung und den Ausbau dieser und weiterer gentechnikfreier Regionen über unsere Grenzen hinaus.

Beeinträchtigungen der natürlichen Umwelt durch gentechnisch veränderte Organismen sind – einmal im Freiland ausgebracht – irreversibel und unvermeidbar. Es ist erwiesen, dass die Erträge durch konventionelle Zuchtverfahren stärker gesteigert werden konnten als durch die Gentechnik, dies bestätigt auch regelmäßig der Weltagrarbericht. Niemand müsste hungern, wenn Ressourcen, Wissen und die Möglichkeiten Lebensmittel zu erzeugen, gerecht verteilt würde.

Begründung

Der Antrag bezieht sich ausschließlich auf so genannte "Grüne Gentechnik", also die zu Produktionszwecken durchgeführte Kultur von genetisch veränderten Pflanzen im Freiland. Er bezieht sich ausdrücklich nicht auf die Forschung an genetisch veränderten Organismen etwa in der Medizin (rote Gentechnik).

Genetisch veränderte Pflanzen dürfen nicht ins Freiland gelangen, da sie auch das Erbmaterial anderer Pflanzen zwangsläufig verändern würden. Einmal in die Umwelt entlassen, ist der Prozess nicht mehr umkehrbar.

Pflanzen werden artübergreifend genetisch verändert, vor allem, damit sie resistent gegen Herbizide werden. Der Anbau genetisch veränderten Pflanzen gefährdet nicht nur die biologische Vielfalt, er führt auch zu einem vermehrten Herbizideinsatz, durch den sogenannte Superunkräuter entstehen, welche die heimische Flora verdrängen.

Es wird immer wieder behauptet, Gentechnik würde als einzige Lösung das Problem des hohen Nahrungsbedarfs einer wachsenden Weltbevölkerung lösen. Es ist erwiesen, dass die Erträge durch konventionelle Zuchtverfahren stärker gesteigert werden konnten als durch die Gentechnik. Ebenso bestätigt der Weltagrarbericht (Synthesebericht, IAASTD 2009), dass die Ernährung der Weltbevölkerung auch mittels nachhaltiger Landwirtschaft ohne "grüne Gentechnik" möglich ist. Niemand müsste hungern, wenn Ressourcen, Wissen und die Möglichkeiten Lebensmittel zu erzeugen, gerecht verteilt würde.

Hintergrund

Programmpunkt der Piratenpartei Deutschland (+Begründung) zu diesem Thema übernommen und an österreichische Verhältnisse angepasst (da bereits alle österreichischen Bundesländer die Charta von Florenz unterzeichnet haben).

Wird bei positivem Meinungsbild als Programmantrag eingebracht und ev. noch verfeinert und erweitert.

4 Diskussionsbeiträge
  • jokersteve:

    Ironisch, dass hier von Manchen auf eine Weise argumentiert wurde, welche dieselben Anderswo verurteilen. Die Kontra-Argumente sind entweder am Thema vorbei oder schlicht falsch (oder gar gelogen?). Gratulation zu klassischer Meinungsmache und Politik.

  • Sonstwer:

    Mehrere Mitglieder der Piratenpartei haben ihren Austritt bei Annahme einer pro Gentechnik Haltung angekündigt.

    Grund ist vor allem Genmais http://derstandard.at/1389859953150/Genmais-1507-vor-Zulassung-in-Europa

    wir sollten uns überlegen wie viele Mitglieder wir noch durch Annahme von kontroversiellen Standpunkten vertreiben wollen oder ob es nicht langsam an der Zeit wäre uns auf unsere Kernthemen zu besinnen und uns zu trauen NICHT zu allem einen Standpunkt zu haben.

    • Enterhaken:

      Anstatt uns auf unsere Gemeinsamkeiten zu besinnen und diese voranzutreiben, halten viele das Parteiprogramm für eine Art Facebook-Profil, wo man seine Vorlieben und Hobbys per Liquid ankreuzt oder auflistet. Was dabei herauskommt, ist ein Riesenplunder, wo auf lange Sicht wirklich für jeden irgend ein No-go drin steht, das ihn aus ethischen oder persönlichen Gründen davon abhält, bei dieser Partei mitzumachen oder sie auch nur zu wählen. Als Mitglieder überbleiben werden, wenn das so weitergeht, am Schluss reine Machtmenschen ohne jede Moral oder Verantwortungsgefühl. Jeder andere wird mindestens einen Grund im Programm finden, einen Riesenbogen um diese Partei zu machen.

      Nur so nebenbei können wir mit so einem verkappten Monsanto/Pioneer-Werbetext im Parteiprogramm und damit mit dem Beziehen eines sich-dumm-stellenden Standpunkts, welcher in den Gentech-Konzern-Thinktanks ersonnen wurde, die EU-Parlaments-Wahl von vornherein vergessen. Man wird zurecht annehmen, wir wären von entsprechenden Interessenvertretern unterwandert und instrumentalisiert.

  • rotzbub: Wo sind diese kontra argumente? Bei den links seh ich nix.