Initiative i4087: Prävention - Gewalt gegenüber Menschen mit Behinderung
 Ja: 24 (62%) · Enthaltung: 5 · Nein: 15 (38%) · Angenommen
Letzter Entwurf vom 08.11.2013 um 19:55 Uhr · Quelltext

Der folgende Text soll an passender Stelle ins Parteiprogramm aufgenommen werden.

Antrag

Die Piratenpartei Österreich fordert Aufklärung für Menschen mit Behinderung, Gewalt und Missbrauch betreffend, im Ausmaß von mindestens zwölf Stunden über das Jahr verteilt. Diese Aufklärung soll von eigens geschulten MitarbeiterInnen in Voll- und Teilstationären sowie in mobilen Leistungsarten stattfinden. Menschen mit Behinderung müssen wissen, an welche Personen bzw. welche Anlaufstellen sie sich bei jeglicher Art von Freiheitseinschränkung, Gewalt, Diskriminierung etc. wenden können.

Begründung

Behinderte Menschen, vor allem behinderte Frauen und Mädchen, sind in hohem Maße von Gewalt betroffen, das zeigen nicht nur persönliche Berichte, sondern vor allem auch viele Studien. Gewaltschutzeinrichtungen in Österreich sind nur äußerst unzureichend für die Unterstützung von behinderten Menschen eingerichtet, MitarbeiterInnen fast gar nicht für deren Beratung geschult. Häufig sind die Einrichtungen nicht barrierefrei zugänglich. Es gibt keine niederschwellige/leicht erreichbare und unabhängige Anlauf- oder Ombudsstelle für behinderte Menschen, die in Einrichtungen der Behindertenhilfe leben. Vor allem in Institutionen der Behindertenbegleitung ist das Ausmaß an Missbrauch und Gewalt sehr hoch: oft sind betroffene Menschen ihr Leben lang von einer Einrichtung abhängig und haben keine Möglichkeit gewalttätige Erfahrungen zu melden. Aufgrund dieser Abhängigkeiten und aufgrund ihrer auf Dankbarkeit ausgerichteten Erziehung können sich viele Menschen mit Behinderungen auch in Paarbeziehungen nicht gegen Gewalt wehren.

Links:

Bewohnervertretung: http://www.vsp.at/index.php?id=2