Diese Initiative | 42 | (18+24) | 8 | (3+5) | Stimmgewichtsbeschränkung selbst festlegen | |||
Diese Initiative | 48 | (19+29) | 3 | (3+0) | Direktstimmen-Quorum für Unterstützung - konkret: 3 Unterstützer nötig | |||
Diese Initiative | 47 | (18+29) | 4 | (4+0) | Direktstimmen-Quorum für Unterstützung |
Es soll nichts geändert werden.
Begründung
Da ich - wenn ich das richtig verstanden habe - die Weiterdelegation in den vorgebrachten Vorschlägen keine weitere Stimmgewichtsreduktion mit sich bringt, gehe ich hier nur auf den First-Level ein. Bei einer rekursiven Stimmgewichtsreduktion haben wir natürlich noch viel mehr Probleme.
Beispiel 1
Angenommen ein hypothetischer Abstimmender „Hugo“ erhält 30 Delegationen. Hugo ist diese Abstimmung sehr wichtig und er möchte dass eine bestimmte Initiative gewinnt. Hugo wird sich nun zwischen folgenden Optionen entscheiden müssen:
a) Einfach so abstimmen wie er es für richtig hält. In dem Fall stimmt Hugo mit einem Stimmgewicht von 16 ab.
b) Hugo kann aber auch die Personen die auf ihn delegieren durch-telefonieren und anschreiben, etc. und ihnen einen Link schicken auf den sie klicken und gerad die Initiative raufziehen. In diesem Fall stimmt Hugo samt der Personen die ihm Vertrauen mit einem Stimmgewicht von bis zu 31 ab.
Es wird folgendes deutlich: Wenn Hugo mehr Zeit aufwendet und es schafft die Personen die auf ihn delegieren dazu zu überreden auch mehr Zeit aufzuwenden, dann kann Hugo dadurch praktisch 30 Stimmen übertragen bekommen. Nutzt Hugo jedoch die Delegationsmöglichkeit des Systems, kann er nur noch 15 Stimmen übertragen bekommen. Leute, die mehr Zeit aufwenden, werden also stärker berücksichtigt. Genau das sollte aber vermieden werden.
Ein weiterer Nebeneffekt: Dadurch, dass Hugo gedrängt wird, seine Delegationsgeber „im Verborgenen” (z.B. in Form eines Telefonanrufs) zu einer Delegation auf ihn zu bewegen, merken die anderen Teilnehmer im System nicht, dass die Stimmen letztendlich nicht von den einzelnen Teilnehmenden sondern von Hugo kommen. Das Gesamtsystem wird also intransparenter.
Beispiel 2
Ebenfalls ein hypothetischer Abstimmender „Hugo“ möchte delegieren. Hugo möchte nicht selbst entscheiden, sondern einem Experten „Erwin“ vertrauen. Hugo wird sich nun zwischen folgenden Optionen entscheiden müssen:
a) Die Delegation an Erwin im System zu vermerken, und sich nicht weiter um das Thema zu kümmern. In diesem Falle hat Hugos Stimme nur das halbe Stimmgewicht.
b) Erwin persönlich zu fragen, wie abzustimmen ist, oder Erwin gar seinen Login zu geben, damit dieser direkt für ihn abstimmen kann. In diesem Falle wird Hugos Stimmgewicht nicht verringert.
Es wird folgendes deutlich: Wenn Hugo mehr Zeit aufwendet, in dem er Erwin persönlich (außerhalb des Systems) fragt, wie abzustimmen ist, dann kann Hugo dadurch praktisch ohne Stimmgewichtsreduktion delegieren. Nutzt Hugo jedoch die Delegationsmöglichkeit des Systems, wird seine Stimme nur zur Hälfte gezählt. Leute, die mehr Zeit aufwenden, werden also stärker berücksichtigt. Genau das sollte aber vermieden werden.
Ein weiterer Nebeneffekt: Dadurch, dass Hugo gedrängt wird, die Delegation an Erwin “im Verborgenen” (z.B. in Form eines Telefonanrufs) auszuführen, merken die anderen Teilnehmer nicht, dass die Stimme letztendlich nicht von Hugo sondern von Erwin kommt. Das Gesamtsystem wird also intransparenter.
Weiteres
Dies trifft natürlich genau so auf die Unterstützungsphase zu. Auch hier kann ich als Delegationsempfänger meine Delegationen einzeln anschreiben mit einem Link der mittels eines Klicks meine Initiative unterstützt. Dann habe ich ein höheres Stimmgewicht als wenn ich das System nutze wie es vorgesehen ist.
Eine intransparente Vorgehensweise würde also belohnt.
Direktunterstützerquorum
Denken wir noch einmal an unseren hypothetischen „Hugo“ der diesmal 10 Delegationen in der Unterstützungsphase erhält. Hugo wird sich nun zwischen folgenden Optionen entscheiden müssen:
a) Einfach normal unterstützen wie er es für richtig hält. In dem Fall unterstützt Hugo mit einem Stimmgewicht von 6 ab (bei 50% Delegationsstimmgewicht).
b) Hugo kann aber auch die Personen die auf ihn delegieren per Mail anschreiben und in diese Mail einen Link einfügen mit dem man durch einen Klick eine Initiative unterstützen kann. In diesem Fall unterstützt Hugo samt der Personen die ihm Vertrauen einen Vorschlag mit einem Stimmgewicht von bis 11.
Es wird folgendes deutlich: Wenn Hugo mehr Zeit aufwendet und es schafft die Personen die auf ihn delegieren dazu zu überreden auch mehr Zeit aufzuwenden und diesen Link anzuklicken, wenn auch ohne sich durchzulesen was sie da unterstützen, dann kann Hugo dadurch praktisch 10 Stimmen in der Unterstützungsphase übertragen bekommen. Nutzt Hugo jedoch die Delegationsmöglichkeit des Systems, kann er nur noch 5 Stimmen in der Unterstützungsphase übertragen bekommen. Leute, die mehr Zeit aufwenden, werden also stärker berücksichtigt. Genau das sollte aber vermieden werden.
Ein weiterer Nebeneffekt: Dadurch, dass Hugo gedrängt wird, seine Delegationsgeber „im Verborgenen” (z.B. in Form eines Telefonanrufs) zur Unterstützung des Antrags zu bewegen, merken die anderen Teilnehmer im System nicht, dass die Unterstützer letztendlich nicht selbst auf die Idee gekommen sind diese Initiative zu unterstützen sondern letztendlich Hugo diese Entscheidung für sie getroffen hat. Das Gesamtsystem wird also intransparenter.