Initiative i2927: Begrenzung der Managergehälter auf 500.000 Euro
Diese Initiative wurde nicht zugelassen. Sie hat das Quorum von 5% nicht erreicht.
Letzter Entwurf vom 06.05.2013 um 17:11 Uhr · Quelltext · Zeige alle Versionen (2)

Die Managergehälter bzw. Vorstandsgehälter börsenotierter Konzerne sollen bei Erfüllung gewisser Kriterien (Streubesitz, Kleinaktionärsanteil, ...) auf maximal 500.000 Euro begrenzt werden.

Zu Anregungen und Kritik

Zu "Wozu diese Initiative? Wir haben bereits diese Initiative im Programm: Initiative i2273: Kopplung der durchschnittlichen Einkommen der Beschäftigten an die Vorstandseinkommen. Anstatt alles runterzunivellieren, was anscheinend einigen Leuten hier großen Spaß zu machen scheint und oft genug beim BGE für alle endet, sollte man doch eher hinaufnivellieren, oder etwa nicht? Wie soll man denn sonst die Kaufkraft steigern? Denn nur weil man den Vorständen die Bezüge begrenzt, ändert sich nichts am Einkommen der Mitarbeiter. Aber vermutlich viel an den Dividenden. Oder am Firmenwert. Oder an beidem. Vom Eingriff in die freie Vertragsgestaltung jetzt mal abgesehen.":

i2273 sieht keinen Faktor vor, und sie legt nicht fest, welcher Zeitpunkt der Koppelungszeitpunkt sein soll. Vor 40 Jahren lagen Statistiken zufolge die Managergehälter vielfach um einen Faktor 20 über den Gehältern einfacher Angestellter, während es heute vielfach ein Faktor 50 ist. (Aber ich stimme schon zu, dass das Auseinanderklaffen in anderen Staaten, wie beispielsweise USA, noch größer ist) Wenn man also die Zeiten von vor 40 Jahren zum Festlegungs- und Koppelungszeitpunkt macht, dann ist das mit einer Begrenzung durchaus vereinbar. Es hängt auch damit zusammen, ob man das Argument "kauft", dass jemand umso mehr "verdient", je mehr Menschen von seinen Entscheidungen betroffen sind, selbst wenn er dafür wenig Zeit aufwendet, bzw. gleichviel Zeit wie jemand der an Regal steht und Waren einschlichtet.

Das mit dem "Hinaufnivellieren" klingt ja recht gut und schon, nur wie soll das ohne Wirtschaftswachstum gehen, wie soll das gehen, ohne die Umwelt zu zerstören ???? Aus ökologischen Gründen ist das Argument mit dem permanenten Hinaufnivellieren ziemlich zweifelhaft. Gerade der Irrglaube, es gehe immer beliebig weit hinauf, führt zu hohlen Booms, die dann platzen und zu Wirtschaftskrisen führen, in denen es bergab geht.

Man kann durchaus argumentieren, i2273 ist eine schlechte Initiative.

Zu "Problem sind nicht die Wenigen die viel verdienen, sondern die Vielen die nichts verdienen! (Arbeitslosigkeit, etc) Die Arbeitslosigkeit im Euro-Raum geht steil nach oben: http://derstandard.at/1363709607298/Neue-Rekord-Arbeitslosigkeit-im-Euroraum Hauptproblem ist die Jugendarbeitslosigkeit: Hier spricht der Economist - normalerweise ein Sprachrohr des freien Marktes - bereits von einer "Lost Generation": http://www.economist.com/news/leaders/21576663-number-young-people-out-work-globally-nearly-big-population-united Gerade die Jugendarbeitslosigkeit ist eine sehr gefährliche Zeitbombe: Hier wächst eine desillusionierte Generation heran, deren Vertrauen in die Demokratie und sozialen Zusammenhalt stark geschwächt ist - mit möglichen Konsequenzen für die Zukunft."

Eben: wenn die Manager und Vorstände weniger verdienen, bleibt mehr Geld, um Arbeitsplätze zu schaffen !!!!!

Zu "die fixe Begrenzung auf 500.000 Euro beschränkt in meinen Augen das freie handeln der Unternehmen, und wenns auch gerecht erscheint hat ein bisschen den faden Planwirtschafts-Beigeschmack. Ich würds besser finden, wenn man die Unternehmen anhand der Einkommensverteilung(Gini-Index, Anzahl der Mitarbeiter zwischen Median u. Durchschnittseinkommen) im Unternehmen zu Ausgleichszahlungen zu verpflichten, so wie z.B. bei der Behindertenquote. Damit wird nicht nur die oberste Manager-Etage zur Zurückhaltung aufgerufen, sondern auch die Manager darunter(da würden die 500.000€ ja auch manchmal schlagend). Das Management und die Aktionäre sind außerdem daran interresiert über möglichst hochbezahltes Personal in den untersten Einkommesschichten ihres Unternehmens zu verfügen, weils ja auch dann im eigenen Geldbeutel besser klingeln darf. Man dürfte dabei hald auch nicht Leasingarbeiter vergessen. Und unverhältnissmäßig hohe Gewinnausschüttungen müssten natürlich auch in die Einkommensverteilungsberechnung einfließen."

Eben ! Es geht hier nicht um Unternehmer, die das Unternehmen, das sie leiten, selbst besitzen, sondern es geht um Manager und Vorstände, die das Unternehmen, das sie leiten, nicht selbst besitzen. Aktionäre sind nicht daran interessiert, möglichst hochbezahltes Personal im Mittelbau zu haben (das würde u.U. ja auch die Dividende schmälern), sondern möglichst hochqualifiziertes Personal, bzw. Personal, bei dem die Kosten-Nutzen-Rechnung stimmt. Und hier stellt sich die Frage: stimmt die Kosten-Nutzen-Rechnung heute noch ?