Als alternative Energieform zur Stromerzeugung würden sich ev. sogenannte Piezoplatten als Stromerzeuger eigenen. Schritt für Schritt Strom Gehwegplatten verwandeln Bewegung in Elektrizität Mit jedem Schritt sollen Passanten in der Innenstadt von Toulouse Strom erzeugen - das will Bertrand Nogareda von der dortigen Technischen Universität. Jeder Schritt versetzt die Gehwegplatten in Schwingung, erzeugt aber nur sechs Watt. "Bündelt man die Energie zehntausender Schritte, könnte man die Beleuchtung einer Fußgängerzone für eine Weile mit Strom versorgen", sagt Alexandre Marciel, stellvertretender Bürgermeister in Toulouse. Wer in Rotterdam tanzt, erzeugt dabei Strom Tanzen, bis der Strom kommt Tänzer in Rotterdam haben im September 2008 das System erprobt - tanzend. In der Öko-Disco "Club Watt" erzeugen die Besucher beim Tanzen Strom. "Der erste nachhaltige Dance Club der Welt setzt einen Trend", freut sich der Architekt Herman Kossmann. "Er beweist, dass Umweltschutz und Spaß bestens zusammenpassen." Das Kernstück der Disco ist die flexible elektromechanische Tanzfläche. Der Boden unter den Füßen gibt um einige Millimeter nach. Die durch Schwingungen erzeugte Bewegungsenergie wird nach dem Dynamo-Prinzip in Elektrizität umgewandelt und in Akkus gespeichert. Fast ein Drittel des Stroms, den die DJ-Bühne verbraucht, sollen die Tänzer als "menschliche Energieerzeuger" liefern. Leuchtdioden im Boden sowie Lampen an der Bühne zeigen an, wie stark die Stromerzeugung jeweils ist. Wer sich austobt, sorgt für eine individuelle Lichtshow. 2000 Gäste erzeugen vergleichsweise wenig Strom "Leute, tanzt, auf dass die Birnen erglühen!", feuert DJ Ted Langenbach die Gäste an. Der Party-Guru der Rotterdamer Szene gehört zu den Initiatoren des "Club Watt". "Dieses Projekt hat mich gefesselt. Es gibt eben doch noch etwas Neues auf dem alten Tanzboden." Allerdings ist die Eigenstromerzeugung gemessen am Gesamtbedarf des Clubs, der 2000 Gäste aufnehmen kann, mit bis zu zehn Watt pro Tanzendem noch gering. Doch dabei soll es nicht bleiben. "Dies ist Club Watt in der Version 1.0", sagt Martin Jordans vom Rotterdamer Architektenbüro Döll. "Wir arbeiten bereits an verbesserten Konzepten mit weit höherer Ausbeute." Dafür werden auch die künftigen Erfahrungen des Italieners Lucien Gambarota berücksichtigt, der als einer der "Väter" der Nutzung "menschlicher Energie" gilt. Gambarota richtete in Hongkong den "California Fitness"-Club ein, wo Sporttreibende immerhin so viel Strom erzeugen, dass damit die Beleuchtung, die Musik und Elektronik der Trainingsgeräte betrieben werden können. Der Club "Watt" will der Umwelt nicht schaden Im "Club Watt" geht es nicht allein ums Stromsparen. Im "Club Watt" ist alles verpönt, was Abfall erzeugt oder unnötig Ressourcen verbraucht. So werden die Toiletten mit Regenwasser gespült. Die eingesparte Wassermenge soll dem Jahresbedarf von 13.000 Menschen entsprechen. Und an den beiden Zero-Waste-Bars werden Getränke ausschließlich in wiederverwertbare Hartplastikgläser eingeschenkt. Wegwerf-Produkte sind verpönt, darunter auch Flyer. "Den meisten Leuten ist noch gar nicht bewusst, dass normale Disco mit allem drum dran enorme Stromfresser und Umweltverschmutzer sind", sagt der Miterfinder des Club-Watt-Konzepts, Michel Smit. Mit seiner Firma SDC - die Abkürzung steht für Sustainable (nachhaltiger) Dance Club - hofft er auf Aufträge aus aller Welt. Wohl nicht zu Unrecht. Vor Anfragen - darunter auch aus Berlin und anderen deutschen Städten - können sich die Watt-Club-Macher inzwischen kaum retten. '''Quelle:''' [http://www.3sat.de/page/?source=/nano/astuecke/125989/index.html] (Gehwegplatten)