Die Piratenpartei lehnt den Begriff des "Provokateurs", so wie er von der Sozialistischen Linkspartei (SLP) verwendet wird, ab.
Bemerkungen und Links:
Zitat: "Die Wiener Polizei hat einmal mehr bewiesen, wo sie steht. Nicht nur, dass sie Provokateure, Rechte und Erdogan-AnhängerInnen immer wieder in die Nähe oder sogar in die Demonstration und Kundgebung lies, provozierte sie im Anschluss auch noch Zusammenstöße. Die Abfahrtswege der Erdogan-Fans verliefen durch den Abmarschweg der Demonstration. Als es in Folge einer Vielzahl von Provokationen zu Zusammenstößen kam, ging die Polizei wieder einmal mit voller Brutalität gegen die Linken vor. MigrantInnen wurden automatisch gedudzt, gestossen, einer von zwei voll ausgerüsteten Robo-Cop-Polizisten mit Anlauf von Hinten zu Boden geschleudert."
http://www.slp.at/artikel/%C3%BCber-10000-in-wien-gegen-erdogan-5871
Meiner Beobachtung nach gab es gar keine "Provokateure" unter den Erdogan-Anhängern, sondern nur Erdogan-Anhänger, die einzeln oder in sehr kleinen Gruppen auf dem Weg zum oder vom Erdogan-Event ohne Provokationsabsicht mit der sich auflösenden Menge von Gegendemonstranten in Kontakt kamen.
Insgesamt waren ca. 20.000 Teilnehmer bei Erdogan-Event und Gegendemonstration. Es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen, und das über eine Dauer von ca. 8 Stunden. Eine derartige Menschenmenge kann von einem Polizeiaufgebot nicht derartig hundertprozentig lückenlos kontrolliert und gesteuert werden, wie das von der SLP scheinbar gefordert wird.
Der Begriff des "Provokateurs" bzw. der "Provokateurin", wie ihn die SLP hier verwendet, kann sehr leicht dazu verwendet / mißbraucht werden, Gewalt von einigen sogenannten Antifaschisten / Laizisten gegen Erdogan-AnhängerInnen zu rechtfertigen, zu verharmlosen und/oder zu verschleiern.
Im Großen und Ganzen hat die Polizei meiner Einschätzung nach recht gute Arbeit darin geleistet, die Hauptmassen der Erdogan-AnhängerInnen und der GegendemonstantInnen zu trennen. Die VeranstalterInnen der Gegendemonstration wollten unbedingt in unmittelbarer Nähe zum Erdogan-Event demonstrieren. Es stellt sich aus meiner Sicht die Frage, ob sie die Möglichkeit, dass auch durch die Nähe Gewalttätigkeiten entstehen können, nicht erkannt haben oder billigend bis zustimmend in Kauf genommen haben.
Viel eher waren es m.E. Reden von GegendemonstrationsrednerInnen, die mit ihren Reden Gewalttätigkeiten gegen Erdogan-AnhängerInnen "provozierten", als "Provokateure" bzw. "Provokateurinnen" unter den Erdogan-AnhängerInnen.