Die Politik sollte sich aus der Lehrplangestaltung nicht raushalten.

Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen um gute Bildung zu ermöglichen, eine Grundrichtung vorgeben (z.B. neue Fächer einführen, den Einsatz digitaler Medien fördern). Das bedeutet, dass die Politik die Eckpunkte definieren muss, auf denen ein Lehrplan basiert. Die Frage darüber, was für eine Gesellschaft wichtig ist und was nicht, hängt elementar mit Politik zusammen.

Relevante Fragen wären:

  • Ist es wichtig, ob Österreich in Hochtechnologie investiert?
  • Ist es wichtig, ob Österreich ein Niedriglohnland wird?
  • Ist es wichtig, ob für Österreich der Ausbau des Tourismus wichtiger ist als der Ausbau der Gentechnikforschung?

Lehrpläne sind, wenn sie als Rahmenwerke gesehen werden, ein wichtiges Leitwerkzeug für die Fachleute in Forschung und Bildung, um ihre Arbeit zu machen. Es ist besser, klare Richtlinien herauszugeben und die handelnden Personen am Ergebnis zu messen, als den letzten Beistrich in konkreten Plänen durch Bürokraten vorschreiben zu lassen. Konsequent betrachtet bedeutet das:
 

a) Wir bleiben bei der Tradition, dass ein detaillierter Lehrplan reicht, damit am Ende die Absolventen die Fähigkeiten die wir brauchen, auch haben. Oder
 

b) Wir ändern unser Bildungssystem konzeptionell auf Ergebnisorientierung und prüfen, ob das gewünschte Ergebnis auch erreicht wurde, anstatt konkret vorzuschreiben, was wann zu passieren hat.
 

Fall b) setzt voraus, dass wir egalitär und schulübergreifend prüfen, ob das Ziel auch erreicht wurde. Damit fällt dieser Punkt für die Piraten weg, denn wir wollen ja keine Zentralmatura. Das bedeutet in weiterer Folge, dass wir bei Punkt a) bleiben und den mehr als 60jährigen Stillstand im Bildungsbereich, in alter Tradition der Lehrergewerkschaft unter Neugebauer, nahtlos fortsetzen wollen.