In der Initiative wird folgendes Argument genannt:


"Die Zentralmatura erweckt den Eindruck eines objektiven und akkuraten Vergleichs von Schülerinnen und Schülern. Wir befürchten, dass dies zur Einführung neuer Zugangsbeschränkungen und deren Begründung herangezogen werden könnte."


Bereits heute werden Absolventen über ihre Abschlusszeugnisse beurteilt, obwohl kaum Vergleichbarkeit gegeben ist. Manche Arbeitgeber lassen sich zusätzlich Jahreszeugnisse vorlegen (beim Ersteinstieg) um den Eindruck ein klein wenig zu objektivieren. Diese Vorgangsweise hat nichts mit der Zentralmatura zu tun. Es ist längst Faktum. Es muss doch im Interesse der Schüler sein, die in "schlechte" Schulen gegangen sind, beweisen zu können wie gut sie wirklich sind - im Vergleich zu Schülern von angeblich "besseren" Schulen. Das mit den Zugangsbeschränkungen ist eine Befürchtung die ich auch teile, aber solche Beschränkungen sind auch auf Basis der aktuellen Zeugnisse möglich - und damit noch bedeutend unfairer als mit Zentralmatura.


Die Zentralmatura ist ein Paradigmenwechsel von einem inputorientierten System hin zu einem outputorientierten System. Das bisherige ''inputorientierte'' System hat vorgeschrieben, was wann zu lernen ist und hoffte darauf, dass am Ende auch alles angekommen ist. Das jetzt angestrebte outputorientierte Modell schreibt auf die lange Sicht nicht mehr vor, wann was zu lernen ist, es schreibt nur noch vor, was am Ende herauskommen soll. Und das wird in der Zentralmatura abgeprüft. Der Weg, wie es zu diesem Wissen kommt, ist offen. Das bedeutet: Ein outputorientiertes Modell ist bei weitem freier als ein inputorientiertes Modell. Sowohl für Schüler, als auch für Lehrkräfte.

'''Wenn eine Bewegung mehr Freiheit anstrebt, dann sollte sie für ein outputorientiertes Modell votieren.'''