Die Piratenpartei Österreichs spricht sich für eine Regelung des österreichischen Hochschulzugangs aus, die zwei Faktoren berücksichtigt:
1.) Die Tatsache, dass Europäisierung und EuGH-Urteile bei stark unterschiedlichen Studienzugangsbedingungen in den verschiedenen europäischen Ländern zu starken Studienmigrationsströmen führen können. Es dürfte den österreichischen Steuerzahlern unzumutbar sein, als einziges EU-Land mit absolut freiem Hochschulzugang einem großen Teil der europäischen Jugend die Studienkosten zu finanzieren. Absolut freier Hochschulzugang ist daher nur unter der Vorbedingung von Ausgleichszahlungen auf europäischer Ebene möglich.
2.) Der sehr freie Studienzugang, den Österreich in der Vergangenheit hatte, führte dazu, dass Österreich heute die mit Abstand höchste Ärztedichte in ganz Europa hat. Die Kosten für diese Ärztedichte müssen natürlich von den österreichischen Steuern- und Abgabenzahlern z.B. über die Steuern und Lohnnebenkosten finanziert werden. Diese Kosten sind eine schwer tragbare Last für die Steuerzahler und einen Nachteil für den Wirtschaftsstandort Österreich. Dass die Ärztedichte in Österreich die mit Abstand höchste in ganz Europa ist, stellt ein Argument für Studienzugangsbeschränkung bzgl. der Studienrichtung Medizin dar.
Bemerkung
Es bringt nichts, von den nordrheinwestfälischen Piraten irgendwas diesbezüglich zu cut&pasten wie in i339, weil die Bedingungen in Deutschland ganz andere sind als die in Österreich.
Links
https://lqfb.piratenpartei.at/initiative/show/339.html
https://lqfb.piratenpartei.at/initiative/show/708.html
http://derstandard.at/1360681307065/Oesterreich-hat-europaweit-die-hoechste-Aerztedichte
Zu Anregungen
Zur Anregung: "Was hat das im Bereich Wirtschaft, Soziales, Konsumentenschutz zu suchen?
Ist das jetzt der neue Bereich `Bildung, Wissenschaft, Forschung`?":
Wie im Text schon erwähnt, sind die unterschiedlichen Bedingungen betreffend Studienzugang und Studienfinanzierung auch relevant im Zusammenhang mit der Konkurrenz der Wirtschaftsstandorte; wenn manche Länder (und damit ihre Steuerzahler) ohne Ausgleichszahlungen wesentlich mehr Studenten (mit den damit zusammenhängenden Kosten) ausbilden, als ihrem Anteil an Gesamteuropa entspricht, andere hingegen wesentlich weniger, so kann man das auch als Wettbewerbsverzerrung sehen; und das ist so gesehen ein Wirtschaftsthema.
Gegenfrage: wieso ist das Thema "Privatisierung von Wasser und Infrastruktur" (Programmantrag direkt #953, https://lqfb.piratenpartei.at/issue/show/953.html )kein Wirtschaftsthema, sondern ein Thema für das Themenfeld "Umwelt, Tierschutz, Verkehr, Energie" ?????