Die Kettendelegationen im Liquid Feedback sind abzuschaffen.

Begründung

Vertrauen (vom lateinischen "mandare" = "vertrauen" leitet sich das politische Mandat ab) ist keine transitive Relation: wenn Person A Person B vertraut, und B wiederum C, dann heisst das noch lange nicht automatisch, dass A C vertraut.

Je länger eine Delegationskette ist umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Stimme letztlich bei jemandem landet, den man nicht kennt, bzw. dem man misstraut.

Die Kettendelegationen sind so gesehen ein "worsening update" der Demokratie.

Außerdem besteht die Gefahr, dass Kettendelegationen korrumpierende Machtstrukturen verfestigen und innerparteilich übermächtige Superdelegierte schaffen.

Das von den Kettendelegationsfetischisten vorgebrachte Argument, man könne die Delegation ja zurückziehen, ist vielfach unlogisch: wenn A an B delegiert, und B an C, dem A auch vertraut, und C an D, den A auch vertraut, aber dann D an E, dem A nicht mehr vertraut, dann hat A nur die Möglichkeit, die Delegation an B zurückzuziehen, weil B an C delegierte, dem A VERTRAUTE.
Aber das, was A will, ist ja nicht die Delegation an B zurückzuziehen, sondern verhindern, dass D (dem A vertraut) die A-Stimme an E weiterdelegiert (dem A nicht mehr vertraut).
 

Zu Anregungen

Es mag schon sein, dass das Thema schon einmal diskutiert wurde. Dennoch brennt es mir zumindest unter den Nägeln. Und daher thematisiere ich es erneut.