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Die Piratenpartei soll in ihr Programm aufnehmen, dass sie gerne kritischen Geistern ihren Raum lässt, denn die Demokratie lebt von Diskussion und der Auseinandersetzung mit den Problemen dieser Welt. Erst die Diskussion erlaubt das Vorbringen und die Bewertung von Argumenten.

Die vorgebrachten Argumente sollten aber, wenn möglich, aus dem Bereich der anerkannten Wissenschaften stammen und nachprüfbar sein. Quellenangaben sollten selbstverständlich sein. Mitglieder der Piratenpartei, die sich argumentativ auf Quellen wie YouTube stützen und keine weiteren Angaben zu den in den Videos vorgebrachten Thesen liefern, sollten sich nicht darüber wundern, dass andere Mitglieder nicht bereit sind, solcherart vorgebrachte Thesen kritiklos zu glauben.
 

Begründung

Die Zinsdiskussion hat ein biblisches Alter im wahrsten Sinne des Wortes. Das ist also nichts neues. Bereits im alten Testament, der Bibel und dem Koran finden sich Zinsverbote. Ob sich die Leute daran gehalten haben, weiß man bis heute nicht. Jesus hat jedenfalls mal eine Horde Geldwechsler aus dem Tempel geschmissen, weil ihn die Geschäftemacherei dort nervte. Das heißt: Es gab sie wohl, die Geldverleiher die Zins kassierten. Trotz Verboten. Und die Welt steht heute trotzdem noch.

Wenn nun Diskussionen rund um dieses Thema geführt werden, dann sollten sie auf Basis von Argumenten geführt werden und diese Argumente sollten nachprüfbar sein. Lassen sich Argumente nicht anhand von Quellenangaben nachprüfen, so gleitet man schnell von einer sachlichen Diskussion in eine Glaubensdiskussion ab. Im Bereich des Glaubens lässt sich aber nichts beweisen. Es zählt nur noch, was jemand bereit ist zu glauben. Glaubenangelegenheiten sollten aber privat bleiben und es sollten sich Profis ("Kirchen") um die Gläubigen kümmern. Die Piraten hingegen sollten keine Kirche werden und sich eher auf die Probleme dieser Welt und deren möglichst pragmatischer Lösung fokussieren.