„Der folgende Text möge an passender Stelle ins Parteiprogramm aufgenommen werden:“

====Text====
Die Piratenpartei Österreichs fordert ein Ende von geschlechtsangleichenden Operationen bei unmündigen Minderjährigen ohne deren ausdrückliche Zustimmung. Weder kann man davon ausgehen, dass Ärzte bei Babys und Kleinkindern nach der Geburt das subjektiv „richtige“ Geschlecht entfernen, noch davon, dass es überhaupt sinnvoll ist, dies so früh zu tun. Die Genitalverstümmelung von Babys und Kleinkindern muss geächtet werden, völlig unabhängig vom Geschlecht.

===Begründung===
"Erwachsene, die als Kinder kosmetischen Genitaloperationen unterzogen wurden, beklagen seit den 1990er-Jahren öffentlich die "Zerstörung des sexuellen Empfindens" und der "körperlichen Unversehrtheit" durch diese Eingriffe, welche sie als "Genitalverstümmelung" erfahren.
Relativ häufige Intersex-Formen sind das Adrenogenitale Syndrom (AGS) und die Hypospadie. Allerdings ist umstritten, inwieweit diese geschlechtlichen Varianten überhaupt als „intersexuell“ eingestuft werden sollen. Das AGS ist eine Stoffwechselstörung, deren Begleiterscheinung es ist, dass Neugeborene mit XX-Geschlechtschromosomen ein „vermännlichtes“ Genital aufweisen. Wie viele Menschen mit AGS sich als weiblich identifizieren, ist unklar (Mediziner_innen gehen von 90 Prozent aus), genaue Statistiken gibt es nicht. Eine Hypospadie liegt vor, wenn die Harnröhre nicht an der Spitze des Penis, sondern unterhalb davon mündet – geschlechtschromosomal XY, Gender-Identität meist männlich. Während viele Intersex-Organisationen und aktuelle medizinische Leitlinien das AGS als Intersex-Form einordnen, sieht das die AGS-Eltern- und Patienten-initiative e.V. anders. Auch der Deutsche Ethikrat hat in seiner Stellungnahme das AGS als eigene, nichtintersexuelle Erscheinungsform ausgeklammert (siehe Artikel auf S. 21).Dasselbe gilt für die Hypospadie: Nicht von allen wird sie zu den intersexuellen Erscheinungsformen gezählt.
Ärzt_innen weisen fast immer beim AGS weiblich, bei der Hypospadie männlich zu und operieren auch in diese Richtung, wie Stefan Riedl bestätigt. Und genau darin liegt ein strittiger Punkt – so erklärt etwa die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org:
„Die Definition von ‚Intersexualität‘ wird oft stark verengt auf die ‚wenigen wirklich uneindeutigen Fälle‘, bei denen die Problematik von Operationen diskutiert wird, während die häufigsten Diagnosen (Hypospadie, AGS) herausgenommen bzw. zu ‚eindeutigen Jungen/Mädchen mit einem kleinen Problem‘ definiert werden, welche kosmetisch zu operieren angeblich nicht problematisch ist.“