Wir fordern die Gleichbehandlung der drei Extremismusformen Rechtsextremismus, Linksextremismus und religiöser Extremismus. D.h.: falls ein Fonds zur rhetorischen oder argumentativen antiextremistischen Aufklärungsarbeit gebildet wird, so sind seine Mittel nach folgendem Schlüssel zu verteilen: ein Drittel zur antirechtsextremen Aufklärung, ein Drittel zur antilinksextremen Aufklärung und ein Drittel zur gegen den religiösen Extremismus gerichteten Aufklärungsarbeit. Bei jeder dieser Formen sind jeweils geeignete Wissenschafter einzubinden. Die Maßnahmen sind regelmäßig zu evaluieren, in Hinblick auf ihre Effektivität, Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit, und entsprechende Adaptierungen sind zu unternehmen. Einseitige Aufklärungsarbeit, die sich nur gegen den Rechtsextremismus richtet, aber nicht gegen den Linksextremismus, oder umgekehrt, lehnen wir ab. Zusatz und Erklärung: Im Zweifelsfall bin ich ähnlich wie Lord Dahrendorf eher dafür, die Redefreiheit großzügig auszulegen. Dazu erscheint mir die Demokratie gefestigt genug zu sein. Eine weitere Problematik ergibt sich daraus, dass es oft schwer ist, eine exakte Grenze zwischen Extremismus und Nicht-Extremismus zu ziehen. So kann es passieren, dass eine Position eines Sprechers von einem Anderen als extrem eingestuft wird, von einem Dritten aber nicht als extrem. Dazu ergeben sich sehr oft Interpretationsfragen: die Frage der männlichen Beschneidung beispielsweise betrifft primär Juden und Moslems. So gesehen könnte die von vielen Piraten unterstützte Forderung nach einem Verbot der männlichen Beschneidung leicht als rassistisch, antisemitisch oder antiislamisch interpretiert werden.