Das System der Allparteienregierung hat so manche positive Aspekte: da Wahlen oft unsichere, knappe Ergebnisse zwischen Links und Rechts erzeugen, die dann zu jahrelangen juristischen Neuauszählungs- und Anfechtungsprozessen führen, ist das reine Mehrheitssystem problematisch. Das System der Allparteienregierung erzeugt laut Politologen und Staatstheoretikern vielfach sachorientiertere Wahlkämpfe, während seine Abschaffung eine höhere Wahrscheinlichkeit beinhält, populistische und stark vereinfachende Wahlkämpfe hervorzubringen. Das Bundesland Wien ist kein Beispiel für ein reines Proporzsystem, sondern ein Pseudo-Proporzsystem, da es eine Trennung in amtsführende und nicht-amtsführende Stadträte beinhält. Eine kleine Koalition (wie die jetzige rot-grüne) kann im Alleingang die amtsführenden Stadträte besetzen, während alle anderen Parteien von amtsführenden Stadträten ausgeschlossen sind. Statt der Abschaffung der Proporzsysteme schlage ich eine Verbesserung der Proportionalität vor. Eine Unterschiedlichkeit der Systeme in den verschiedenen Bundesländern entspricht auch dem Föderalismus.