"Ob das Sexualverhalten homosexueller und bisexueller Männer (oder einer Untergruppe) ein erhöhtes Risiko darstellt ist eine wissenschaftliche Frage, keine politische oder ideelle!"
Ja, aber diese Frage folgt erst aus der vorherigen Kategorisierung von Menschen nach dem Geschlecht derer, mit denen sie sexuelle Kontakte haben – dieser Schritt wird hier angezweifelt und das ist eine Entscheidung, die im Kontext von gesellschaftlichen Vorurteilen/Rollenbildern verstanden werden muss.
Vermutlich stellt auch das Sexualverhalten von Männern an sich ein höheres Risiko für Blutspenden dar – warum nicht diese pauschal vom Spenden ausnehmen? Oder wie ist es mit dem Sexualverhalten von Personen die BDSM praktizieren, gar mit Blutkontakt – warum wird danach nicht gesondert gefragt? Gibt es vielleicht auch Korrelationen zur Größe von Geschlechtsorganen? Zur Frequenz von Alkoholkonsum oder Diskobesuch? Zur Größe des Wohnorts? Zur konventionellen Attraktivität des Aussehens? usw...
Kam man zur MSM-Frage, nachdem anhand eines ausführlichen Datenkatalogs die aussagekräftigsten, statistisch signifikantesten, kausal eindeutigsten und am wenigsten invasiven Kriterien identifiziert wurden? Oder kann es sein, dass die Entscheidung darüber keine rein wissenschaftliche sondern auch eine gesellschaftlich geprägte war?
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